Das Jahr 2019 ist vorbei – Zeit zurückzublicken: Zwei Experten aus der Hospitality berichten, was in ihren Häusern 2019 die Kassen zum Klingeln gebracht hat.
Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem jeder – egal, ob Gastronom oder Hotelier – sich hinsetzt und Bilanz zieht: Was genau hat im letzten Jahr dazu beigetragen, dass es geschäftlich rund lief? Bertl Seebacher, einer von zwei Chefs im Restaurant Kraftwerk in Oberursel (Taunus) und Catherine Bouchon, Sprecherin der Lindner Unternehmensgruppe, lüften ihre Geheimnisse.
Seebachers Erfolgsrezepte:
- Die Gäste lieben Traditionsküche mit regionalen Zutaten. Ein original Wiener Schnitzel mit Fleisch von Tieren aus der Region zum Beispiel kommt extrem gut an.
- Auch heimatliche Rezept-Klassiker sind der Renner. Zum Beispiel Rinderbäckchen. Die Zubereitung dieser Spezialität ist zwar zeitaufwändig. Doch Gäste schätzen dies besonders und wissen: Sowas gibt es nicht jeden Tag.
- Bei der Speisekarte auf eine klare Sprache setzen: „Schon beim Lesen müssen in den Köpfen der Gäste Bilder entstehen, die Lust machen, das Gericht oder das Menü zu bestellen“, sagt Seebacher, der auch Mitglied der Vereinigung Jeunes Restaurateurs Deutschland ist. Ist zum Beispiel von „Gel von der Zitrusfrucht“ die Rede, wirkt das auf viele Gäste irritierend, da sie sich darunter nichts vorstellen können. Die Folge: Sie bestellen das jeweilige Gericht möglicherweise nicht.
- Ebenfalls wichtig: Auf ordentliche Portionen achten, auch bei einem Menü. „Wenn der jeweilige Gang gut ist, dann reicht ein Löffel davon definitiv nicht“, erklärt Seebacher.
Bouchons 2019-Rückblick:
- Abgewohnte und unmoderne Hotels sind ein No-Go. Daher investierte die Lindner Hotels AG auch 2019 in zeitgemäße Renovierungen. „Wir achten auch farblich darauf, dass alles hell, freundlich und einladend wirkt“, sagt Bouchon. Viele Pflanzen sorgen für eine behagliche Atmosphäre. Eine unifarbene WC-Tür? Bloß nicht! Freundlicher wirkt eine angeklebte Tapete, die einen Wald oder einen Garten abbildet.
- „Gästen gefallen vor allem unsere Häuser, die einen speziellen Lokalkolorit haben“, erklärt Bouchon. Als Beispiel nennt sie das Lindner Hotel City Plaza in Köln. Das Haus hat sechs Themen-Etagen, die etwa Dom, Zoo und Karneval gewidmet sind. „Auf der Karnevalsetage sind Fototapeten mit Motiven vom jecken Treiben sowie Leihgaben vom Karnevalsverein zu sehen“, sagt Bouchon.
- Eine hohe Nachfrage hat es auch im Tagungsbereich gegeben. In einem Lindner Hotel etwa wurde extra hierfür die Fläche vergrößert – und dem Ganzen ein Industrie-Design verpasst. Mit einem Foyer für kreative Pausen. Offene Decken mit Rohren und Leitungen sorgen für den Loft-Charakter des Denkquartiers. „Dieses Raumkonzept ist ein Eventbereich, der neben Tagungsteilnehmern auch weitere Zielgruppen anspricht“, sagt Bouchon. Zum Beispiel alle, die eine außergewöhnliche Party feiern wollen.
- In vielen Hotels gibt es außerdem Co-Working-Areas. Ein idealer Ort für Meetings, Brainstorming-Runden oder ein spontanes Get-Together. In den Bereichen stehen Gratis WLAN und TV mit Anschlussmöglichkeiten für Notebooks zur freien Verfügung. „Die Bereiche werden gut frequentiert“, sagt Bouchon. Sie erweisen sich insofern als indirekter Umsatzbringer, weil viele Nutzer so die Hotels kennenlernen und ihren Aufenthalt oft mit einem After-Work-Drink an der Hotelbar oder einem Besuch im Hotel-Restaurant verbinden.