1. Plant-Based und Cultured Meat: Fake-Fleisch auf dem Vormarsch
Während der anfängliche Hype um pflanzliche Alternativen abebbt, steht die Branche technologisch erst am Anfang. Hochwertige pflanzliche Produkte überzeugen zwar, stoßen jedoch mit hohen Preisen auf Widerstand bei breiteren Konsumentengruppen. Günstigere Alternativen großer Lebensmittelmarken drängen auf den Markt, bergen aber durch minderwertige Qualität das Risiko, das Vertrauen in die gesamte Kategorie zu schwächen.
Parallel dazu gewinnt Cultured Meat – im Labor gezüchtetes Fleisch – an Bedeutung. Trotz erster Zulassungen bleiben hohe Produktionskosten und die energiereiche Herstellung Herausforderungen. Beide Ansätze verdeutlichen: Fleischalternativen sind auf dem Vormarsch, werden aber zunehmend durch originäre pflanzliche Gourmet-Gerichte ergänzt, die sich bewusst von der Imitation tierischer Produkte distanzieren.
2. Von Zero Waste zu Circular Food: Mehr als Abfallvermeidung
Lebensmittelverschwendung bleibt ein zentrales Thema. Während Zero-Waste-Konzepte sich auf die Vermeidung von Abfällen konzentrieren, geht der Circular-Food-Trend einen Schritt weiter. Hier werden vermeintliche Reste – wie Schalen oder Kerne – als wertvolle Ressourcen betrachtet und zurück in den Produktionskreislauf geführt. Ziel ist es, Lebensmittel in ihrer Gesamtheit zu nutzen, sei es durch innovative Lebensmittelverarbeitung oder kreative Gastronomiekonzepte. Diese Entwicklung betont die Notwendigkeit, nachhaltige Praktiken auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette zu etablieren.
3. Regenerative Food: Landwirtschaft neu gedacht
Im Zentrum des Regenerative-Food-Trends steht der Boden als Schlüsselfaktor für ein gesundes Ökosystem. Regenerative Landwirtschaft setzt auf organische Düngemethoden, Biodiversität und Fruchtfolgen, die Böden regenerieren und gleichzeitig Kohlenstoff binden können. Hülsenfrüchte und extensiv betriebene Weidewirtschaft spielen hierbei eine zentrale Rolle. Obwohl Standards für die Messung der Umweltvorteile fehlen, zeigt das wachsende Interesse an diesen Praktiken, dass sie eine vielversprechende Antwort auf den Klimawandel und die Bodenerosion bieten.
4. Pure Prioritäten: Klare Werte, bewusster Genuss
Dieser Trend rückt Einfachheit, Authentizität und ethische Prinzipien in den Fokus. Transparenz bei der Herkunft von Lebensmitteln und nachhaltige Produktionsmethoden prägen die „neue Wirtshauskultur“. Sie kombiniert regionale Traditionen mit einer modernen, verantwortungsvollen Haltung, die Gästen ein gutes Gefühl vermittelt. Für die Gastronomie bedeutet dies eine Rückbesinnung auf Ursprünglichkeit, die jedoch wirtschaftlich tragfähig und für ein breites Publikum zugänglich bleibt.
5. Dynamic Change: Wandel in der Bewertung von Speisen und Getränken
Die Vorlieben der Gäste ändern sich dynamisch. Zutaten wie Fleisch oder Wein verlieren an Bedeutung und müssen sich gegenüber Alternativen wie vegetarischen Gerichten oder alkoholfreien Getränken behaupten. Lokale und globale Einflüsse verschmelzen, während die Individualisierung dazu führt, dass Gäste unterschiedliche Lebensstile ausprobieren und diese zeitweise anpassen. Dieser Wandel erfordert von Gastronomen ein hohes Maß an Flexibilität und bietet zugleich die Chance, neue Angebote gezielt zu positionieren.
Quelle: Zukunftsinstitut