In vielen Städten gehört Social Dining schon zum gängigen Abendprogramm: Auf Online-Portalen verabreden sich immer mehr Menschen, die sich noch nicht kennen – und treffen sich in der Wohnung von Hobbyköchen zum gemeinsamen Essen. Eine Gefahr fürs Restaurantgewerbe? Nein, denn den Mega-Trend kannst Du auch für Dich nutzen.
Doch bevor wir Dir Tipps geben, wie das gehen könnte, erklären wir erst einmal, warum das Social Dining überhaupt so beliebt ist.
Stichwort: Globalisierung
Wir sind mobil, vernetzt und immer häufiger auch international unterwegs. Aber dadurch ist unsere Welt auch unüberschaubarer, unruhiger und unpersönlicher geworden. „In der Folge rücken die Menschen wieder enger zusammen“, sagt die europaweit gefragte Trendforscherin Karin Tischer aus Kaarst. Das Bedürfnis, sich nicht in einem anonymen Umfeld kennenzulernen und einander zuzuhören, wächst. Deswegen setzen viele inzwischen auf ein gemütliches Ambiente.
Stichwort: Kontakte
Neu in der Stadt? Freunde und Bekannte sind, aus welchen Gründen auch immer, weggebrochen? Dann müssen neue Kontakte her. „Vor allem jüngere Menschen suchen zunehmend nach zwanglosen Formen des Kennenlernens“, erklärt Tischer. Warum sich also nicht einfach via App miteinander vernetzen, sich mit Noch-Unbekannten in einer Privatwohnung an einen Tisch setzen, gemütlich und lecker essen und reden?
Stichwort: Selbstgemacht
Aus Bequemlichkeit kochen immer weniger Menschen selber – oft fehlt aber auch schlicht nach getaner Arbeit die Zeit dafür. Das Verlangen nach einer selbst zubereiteten Mahlzeit ist trotzdem da. „Essen ist etwas Hochemotionales, fast Intimes, das jeden irgendwie berührt“, sagt Tischer. Und in geselliger Runde, noch dazu in einer heimeligen Atmosphäre, schmeckt es immer besser als allein.
Tipp eins: Das Essen vorbeibringen
Leute wollen gut essen, gerne mit anderen zusammen, aber am liebsten in einem heimischen Umfeld? Dann kann es Dein Lokal sein, das das Essen liefert! „Restaurants können auf ihrer Webseite oder via Facebook dafür werben, dass sie auch Speisen für den Außer-Haus-Verzehr anbieten und sie vorbeibringen“, empfiehlt Tischer. Der Vorteil: Der Gastgeber spart Zeit, denn er selbst muss nicht den Kochlöffel schwingen, den Abwasch erledigen und die Küche aufräumen.
Tipp zwei: Extra-Raum zur Verfügung stellen
Unter dem Motto „Keiner isst allein“ bietest Du via Facebook & Co. oder auch über eine App Themen-Abende an, an denen nach Anmeldung jeder kommen kann – und alle sich an einen Tisch setzen. Zum Beispiel in einem gemütlich und stylisch gestalteten Extra-Raum deines Restaurants, damit die Tischgemeinschaft sich ungestört fühlt.
Bei einem mehrgängigen Menü, das Du fantasievoll und themengerecht zusammenstellst, haben Deine Gäste viel Zeit zum Kennenlernen und für Gespräche, die über Smalltalk hinausgehen.
Eine andere Möglichkeit: shared dinner. Dabei stellst Du in Deinem Lokal in die Mitte eines Tischs einen großen Topf, aus dem alle sich etwas nehmen und essen dürfen. „Dabei kommen sich Fremde näher, das schafft ein tolles Gemeinschaftsgefühl“, sagt Tischer.
Tipp drei: Zusammen kochen und dann gemeinsam essen
Wenn es in Deinem Restaurant eine schöne Küche gibt, kannst Du sie Deinen Gästen durchaus auch mal zeigen – etwa, indem Du an einem Abend einen Kochkurs veranstaltest. Nach dem Kochen wird gemeinsam gegessen, etwa unter dem Motto „eating with the boss“. So bringst Du Leute zusammen – und machst nebenbei noch Werbung für Dein Lokal. Denn wenn sich Deine Küchengäste wohlgefühlt haben, kommen sie sicher auch bald wieder.