Von „nur übernachten“ zu „bewusst erleben“: Die Ansprüche von Gästen verändern sich. Wer heute ein Zimmer bucht, hat oft ganz andere Erwartungen als noch vor wenigen Jahren. Nachhaltigkeit, Flexibilität und Erlebnischarakter stehen hoch im Kurs, ebenso wie smarte Services und Workation-Angebote. Du willst wissen, welche Übernachtungstrends gerade relevant sind und wie du sie gezielt für dein Hotel einsetzen kannst? Let’s go!
1. Microstays & Day Use: Weniger ist mehr
Der Trend zu Kurzzeitbuchungen wächst. Viele Reisende, gerade Business-Guests oder Digital Nomads, brauchen keinen klassischen Aufenthalt über Nacht, sondern nur ein paar Stunden zum Arbeiten, Duschen, Ausruhen oder Umziehen. Auch Locals nutzen Day Use-Angebote zum Beispiel für Meetings, Foto-Shootings oder als ruhigen Rückzugsort.
So nutzt du den Trend:
- Biete flexible Zeitfenster und attraktive Stundenraten an
- Liste dein Hotel bei Day Use-Plattformen wie z. B. Dayuse.com oder HotelsByDay
- Vermarkte gezielt an Pendler, Geschäftsreisende und Kreative aus der Region
2. Workation & Bleisure: Arbeiten, wo andere Urlaub machen
Die Grenzen zwischen Business und Leisure verschwimmen. Das Zauberwort heißt „Workation“. Gäste verlängern ihre Geschäftsreise um ein paar Urlaubstage oder verlegen ihr Homeoffice direkt ins Hotel. Voraussetzung: verlässliches WLAN, ruhige Arbeitsplätze und flexible Services.
So bringst du dein Hotel ins Spiel:
- Schaffe ein attraktives Arbeitsumfeld: Coworking-Flächen, Meetingräume, „Silent Rooms“
- Entwickle spezielle Workation-Packages mit Kombi aus Unterkunft, Frühstück und Arbeitsplatz
Biete Langzeitaufenthalte zu günstigen Konditionen – z. B. ab 7 Nächten
3. Nachhaltige Übernachtung: Green is the new Premium
Nachhaltigkeit ist längst kein Nischenthema mehr, sondern ein Buchungskriterium. Viele Gäste achten auf Umweltzertifikate, energieeffiziente Gebäude, lokale Produkte und transparente Kommunikation. Dabei gilt: Wer grün sein will, muss es auch zeigen.
Das kommt gut an:
- Zertifizierungen wie GreenSign, EU Ecolabel oder Viabono
- Wiederverwendbare oder kompostierbare Amenities, plastikfreie Zimmer
- Ökostrom, Mülltrennung, CO₂-Kompensation – sichtbar gemacht im Zimmer oder auf der Website
Tipp: Nutze nachhaltige Maßnahmen aktiv für dein Storytelling, zum Beispiel in Social Media oder bei OTA-Beschreibungen.
Auch interessant:
Blogbeitrag „So bindest du dein Hotelteam optimal in die Nachhaltigkeit ein“
4. Digital Convenience: Von Self Check-in bis Smart Room
Digitalisierung schafft Effizienz und begeistert Gäste. Besonders bei jüngeren Zielgruppen zählen reibungslose Abläufe mehr als goldene Türgriffe. Vom Self Check-in über digitale Gästemappen bis zur App-basierten Steuerung von Licht und Temperatur: Komfort heißt heute oft Technik.
Was du integrieren kannst – auch schrittweise:
- Self Check-in/-out per Terminal oder Smartphone
- Digitale Gästemappe mit Infos, Services und Bestellfunktionen
- Zimmersteuerung via App oder Sprachassistent (z. B. Alexa for Hospitality)
5. Personalisierung & Community-Vibes: Gäste emotional binden
Standard war gestern. Gäste lieben Individualität, ob im Service, im Zimmerdesign oder bei Empfehlungen. Besonders junge Reisende suchen Community-Gefühl und Begegnung. Wer es schafft, nicht nur Unterkunft, sondern Begegnungsort zu sein, punktet.
So wird dein Hotel zur Community-Zentrale:
- Lounge statt Lobby: offene, lebendige Räume mit Bar, Musik & Snacks
- Events für Gäste – vom Yoga am Morgen bis zum Wine Tasting am Abend
- Persönliche Begrüßung, Namensnennung im Digital-Check-in, individualisierte Restauranttipps
6. Glamping, Tiny House & Co.: Ungewöhnlich übernachten wirkt
Standardzimmer gibt’s überall. Wer aber mit Tiny Houses im Garten, einem Glamping-Zelt auf der Dachterrasse oder einer Schlafkapsel im Retrodesign überrascht, bleibt im Kopf – und in Instagram-Feeds. Der Trend zu alternativen Übernachtungsformen wächst.
Wie du diesen Trend aufgreifst – auch mit kleinem Budget:
- Ungewöhnliche Konzepte testweise integrieren (z. B. Tiny House im Hotelhof)
- Kooperationen mit Design-Startups oder regionalen Handwerkern
- Packages mit Erlebnisfaktor (z. B. „Romantik im Zelt + Candlelight Dinner“)
Trends erkennen – Potenziale nutzen
Egal ob Mini-Aufenthalt oder Maximal-Erlebnis: Jeder Übernachtungstrend bietet dir die Chance, dein Hotelangebot weiterzuentwickeln und neue Zielgruppen anzusprechen. Wichtig ist, dass du die Trends nicht einfach kopierst, sondern auf deinen Betrieb und deine Gäste zuschneidest. Frag dich: Was passt zu meinem Standort, meinem Team und meiner Vision?