Der Entschluss steht – Du möchtest ein Café, ein Bistro oder ein Restaurant aufmachen. Damit Dein Start-up erfolgreich wird und bleibt, brauchst Du Leidenschaft. Und noch einiges mehr.
Der Traum ist zum Greifen nahe: Du wirst Deinen eigenen Laden eröffnen. Damit Du mit Deiner Existenzgründung auf der Erfolgswelle schwimmst, solltest Du einiges beachten. Marie-Theres Mund, die im Jahr 2016 die Ländlichen Kaffeestuben im thüringischen Limlingerode im Rahmen der Nachfolge gegründet hat, gibt Tipps.
Fehler Nummer 1: Fehlendes Konzept
Ohne einen klaren Plan läuft gar nichts. Mach Dir Gedanken, was genau Du in Deiner Start-up-Lokalität anbieten möchtest und inwiefern sich Dein Café, Bistro oder Restaurant von anderen in der Umgebung abgrenzt. Hast Du mit Deinem Angebot ein Alleinstellungsmerkmal? Oder gibt es Ähnliches bei der Konkurrenz? Was könntest Du machen, damit Dein Lokal etwas Besonderes ist?
In dem Café von Marie-Theres Mund liegt der Fokus auf hausgebackenen Kuchen sowie Kaffee- und Teespezialitäten in liebevoll eingerichteten Stuben. „Zu uns kommen Leute jeglichen Alters, von 14 bis 85 Jahren“, erzählt Mund. Ihre Tortenkunst und das gemütliche Ambiente ihres Cafés haben sich weit über die Grenzen von Limlingerode hinaus herumgesprochen. „Manche Gäste nehmen eine Anfahrt von 100 Kilometern in Kauf, um zur Kaffeestunde am Nachmittag bei uns zu sein“, sagt Mund.
Fehler Nummer 2: Keinen Businessplan haben
Ein Businessplan ist für jedes Start-up ein Muss. Als erstes veranschlagst Du die einmaligen Kosten, die in der Gründungsphase entstehen. Dazu gehören zum Beispiel Umbaumaßnahmen der Lokalität sowie die Einrichtung für die Gasträume, die Küche und die Sanitäranlagen. Als nächstes legst Du die Zahl der Plätze fest.
Erst dann nimmst Du Dir die Speisekarte vor. Wie hoch sind die Preise im Einkauf? Wie viel kannst Du vom Gast verlangen? Denk daran: Qualität hat ihren Preis. „Da sollte man durchaus selbstbewusst sein“, rät Marie-Theres Mund. Bei ihr kostet ein Stück Torte 3,10 Euro. Dafür bekommt der Gast frische Produkte mit besten Zutaten. Bei der Festsetzung der Preise fließen auch Personalkosten ein.
Jetzt geht es darum, den Umsatz pro Woche zu berechnen und die Personalkosten zu kalkulieren. Du erstellst eine Gewinn- und Verlustrechnung und überlegst, ob Du für die ersten zwölf Monate Kapital benötigst. Wenn Du professionelle Hilfe beim Erstellen des Businessplanes brauchst, kannst Du Dich an eine IHK oder an die Dehoga wenden.
Fehler Nummer 3: Sich selbst übernehmen
Natürlich – wer Gastronom oder Café-Betreiber ist, hat einen knochenharten Job. Du arbeitest mehr als 40 Stunden in der Woche. Selbst nach Geschäftsschluss musst Du Dich um Personalkostenabrechnungen, Wareneinkauf und Buchhaltung kümmern. „Man sollte aber bloß nicht denken, dass man ohne Personal oder die Hilfe von Familienangehörigen schon alles allein schafft“, sagt Mund. Damit stößt man auf kurz oder lang hart an seine Grenzen – und die Krise ist vorprogrammiert.
Fehler Nummer 4: Facebook, Instagram und Co. ignorieren
Heutzutage kommst Du als junges Start-up nicht daran vorbei, über Facebook Werbung für Deine Lokalität zu machen und auf Instagram Fotos von toll dekorierten Speisen des Hauses zu präsentieren. Auch eine eigene Webseite ist wichtig. Sind Gäste auf der Suche nach einem Restaurant oder Café, dann suchen sie nicht zuletzt im Internet danach – schön für Dich, wenn sie dann auf die einladend gestaltete Internetseite Deines Hauses stoßen „Noch besser ist nur noch Mundpropaganda“, erklärt Mund. Wenn also Gäste es bei Dir so klasse fanden, dass sie Dich an Freunde und die Familie weiterempfehlen.
Fehler Nummer 5: Nicht über den eigenen Tellerrand hinaus gucken
Vernetze Dich mit Kollegen und tausche Dich mit ihnen regelmäßig aus. Von ihren Start-up-Erfahrungen kannst Du profitieren – und sie von Deinen. Eine Möglichkeit sind zum Beispiel die Chefdays. Oder vielleicht gibt es ja auch auf regionaler Ebene Stammtische von Gastronomen. Wenn nicht, dann initiiere doch einfach einen! „Tolle Anregungen bekommt man auch, wenn man sich einfach mal inkognito in ein anderes Café setzt und schaut, wie es andere machen“, sagt Mund.