Diese Frage hat sich mit Sicherheit so manch ein Hotelier und Küchenchef schon gestellt. Die Auswahl an Lieferanten und die Vielfalt an Lebensmitteln sind groß. Schwierig genug, sich für Gerichte zu entscheiden, die es auf das Frühstücks Buffett oder die Speisekarte des Restaurants schaffen. Dabei soll es natürlich nur die beste Qualität für unsere Gäste sein, denn Qualität spiegelt sich im Geschmack wider und (Urlaubs-) Liebe geht bekanntlich auch durch den Magen.
Mit der wachsenden Nachhaltigkeitsbewegung weltweit nehmen auch das Angebot sowie die Nachfrage an „Bio“-zertifizierten und regional erzeugten Lebensmitteln zu. Doch wo genau liegt hier eigentlich der Unterschied und mit welcher Variante bin ich für meinen Hotel- oder Restaurantbetrieb am besten aufgestellt?
Wir haben für dich recherchiert und eine kleine Aufstellung gemacht
(mit Sicherheit gibt es weitere positive wie auch negative Faktoren beider Konzepte. Die folgenden Stichpunkte stellen ein paar der, in unseren Augen, wichtigsten Anhaltspunkte dieser Debatte dar; grün = positiv; rot = negativ):
Bio
- Das allbekannte „Bio“-Siegel definiert klare Kriterien für biologische Anbauten und Zuchten, wie zum Beispiel der Verzicht auf chemische oder synthetische Düngungsmittel, das Verbot von Gentechnik, eine artgerechte Haltung von Tieren und das Vermeiden von präventiven Antibiotika
- Nur eine begrenzte Anzahl von Zusatzstoffen ist bei biologischen Lebensmitteln erlaubt, was einen natürlichen, gesunden und frischen Geschmack verleiht
- Viele „Bio“ Gemüse- und Obstsorten sind einzeln verpackt, was für mehr Müll in unseren Weltmeeren sorgt
- Den Transportwegen von „Bio“-Produkten scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein, was zu erhöhten CO2-Emissionen führen kann
- Das „Bio“-Siegel legt keine Kriterien für Arbeitsbedingungen fest, weshalb faire Löhne und geregelte Arbeitszeiten der Landwirte nicht garantiert sind
Regional
- Regional hergestellt Lebensmittel legen meist einen kürzeren Transportweg zurück und verursachen deshalb geringere Umweltbelastungen
- Regionale Produkte sind zwangsläufig auch saisonal, denn es wird nur das geerntet, was hierzulande auch wächst. Reifes, heimisches Obst und Gemüse überzeugt oft von einzigartiger Frische und unvergleichbarem Geschmack
- Der Begriff ‚regional‘ ist nicht geschützt oder klar definiert, weshalb regional auch ein 400km entfernter Bauernhof bedeuten kann
- ‚Regional‘ ist keine Zertifizierung und hält keine einheitlichen Standards fest, weshalb der Umgang mit Pestiziden, Gentechnik, Zusatzstoffen und Tieren nicht gleich erkennbar ist
- Regionale Speisen garantieren keine guten Arbeitsbedingungen der Landwirte, wie zum Beispiel faire Löhne oder geregelte Arbeitszeiten
Letztendlich scheint keines der beiden Konzepte perfekt zu sein und für eine Einzelfallentscheidung bedarf es weiterer Recherche. Hier empfehlen wir einen Ausflug zu (regionalen) Bauernhöfen, Gemüse- oder Tierzüchtern und Co. Dieser lässt sich sehr gut als Team-Tag mit Mitarbeitern gestalten und bietet gleichzeitig einen Blick hinter die Kulissen: Wie weit sind die Betriebe von meinem Hotel oder Restaurant entfernt, unter welchen Bedingungen leben die Tiere hier, und wie ist der Umgang mit den Mitarbeitern? All diese Fragen können am besten mit weiterer Recherche und einem persönlichen Besuch vor Ort beantwortet werden.
Wir ermutigen alle Hoteliers und Gastronomen dazu, der Auswahl von Lieferanten genug Aufmerksamkeit zu schenken und einen umweltbewussten und sozial verträglichen Einkauf im Hotel zu fördern. Neben dem eigenen, verbesserten CO2-Fußabdruck werden auch die Gäste den Qualitäts- und Geschmacksunterschied zu schätzen wissen.
Viel Freude und Erfolg dabei
Wünscht dein GreenSign Team für rockthehotel.de!