Seit Jahren ist der Mangel an Fachkräften DAS Thema in der Hotellerie und Gastro. Eine echte Herausforderung. Doch auch in dieser personalintensiven Branche gibt es Konzepte, die mit weniger Leuten auskommen. Einige davon stellen wir euch heute vor. Lasst uns mal schauen.
Automatisierung im Hotel ist oft der Schlüssel, um den Personalbedarf zu reduzieren. Zum Beispiel, wenn Check-in und Check-out über Selbstbedienungsterminals erfolgen und Roboter Aufgaben übernehmen wie die Zustellung von Gepäck oder Reinigungsarbeiten. Ein bekanntes Beispiel ist das “Henn na Hotel” in Japan, in dem Roboter den Großteil der Dienstleistungen erbringen.
Self-Service ist außerdem bei diesen Hotelkonzepten gefragt:
Hotel ohne Rezeption:
Ein “Hotel ohne Rezeption” ist ein Hotelkonzept, bei dem traditionelle Rezeptionsbereiche und der persönliche Kontakt mit Hotelmitarbeitern minimiert oder sogar eliminiert werden. Stattdessen setzen diese Hotels auf moderne Technologien und Selbstbedienungsmöglichkeiten, um den Check-in, den Aufenthalt und den Check-out der Gäste zu organisieren …
… am Automaten:
Im Hotel steht ein Automat zur Verfügung, an dem der Gast nach seiner Ankunft eigenständig einchecken und bezahlen kann. Danach erhält er den Schlüssel für sein Zimmer sowie die Rechnung.
… über die Check-in-Box:
Der Gast führt vorab online auf seinem Smartphone den Check-in durch und erhält dann einen Code. Diesen gibt er an der Check-in-Box ein und erhält anschließend den Schlüssel oder die Schlüsselkarte für sein Zimmer.
… mit einem Online-Code:
Bei dieser Option bekommt der Gast ebenfalls online einen Code auf sein Smartphone, der zum Öffnen der Hotelschlösser verwendet wird. Normalerweise handelt es sich dabei um eine Zahlenkombination, die an der Tür eingegeben wird.
Automatisierte Minihotels: Automatisierte Minihotels sind kompakte Hotels, die nur wenige Zimmer haben und ohne Rezeption oder Personal auskommen. Gäste können ihre Zimmer über mobile Apps oder Kioske buchen und betreten. Das “YotelPad” in Miami ist ein Beispiel.
Automatisierte Kapselhotels:
Bei den automatisierten Kapselhotels handelt es sich um eine Weiterentwicklung der traditionellen Kapselhotels. Hier übernehmen Systeme, wie etwa Selbstcheck-in-Terminals und Roboter, die Reinigung der Kapseln und die Bereitstellung von Frühstück. Das “ZzzleepandGo” am Flughafen Kopenhagen ist ein solches Konzept.
Container-Hotels: Container-Hotels sind in der Regel minimalistische Unterkünfte in umgebauten Frachtcontainern. Sie verfügen über Selbstbedienungseinrichtungen und eine automatisierte Schlüsselausgabe. Wie im “Sleepbox Hotel” in Moskau.
Hotelappartements mit Selbstverpflegung: Konzepte, die insbesondere Langzeitreisende und Familien ansprechen sind Hotelappartements mit Selbstverpflegung. Weil diese über voll ausgestattete Küchen verfügen, können die Gäste hier ihre eigenen Mahlzeiten zubereiten, was wiederum den Bedarf an Restaurantpersonal reduziert.
Auch in der Gastronomie gibt es Antworten auf die Personalnot. Einige davon sind längst etabliert, andere futuristischer.
Ghost Restaurants:
Mit dem Aufkommen von Ghost Restaurants sind neue Möglichkeiten entstanden, die das Arbeiten in der Gastronomie verändern. Diese Restaurants gibt es quasi nur online und sie benötigen kein Servicepersonal. Wir sprechen hier von Küchen, die sich ausschließlich auf die Zubereitung von Mahlzeiten für die Lieferung konzentrieren. Dies ermöglicht es ihren Betreibern, die Anzahl der Mitarbeiter in Front-of-House-Funktionen zu reduzieren.
In-App-Bestellungen und -Bezahlungen:
Auch im Restaurant selbst eröffnen sich seit einigen Jahren interessante Optionen. Immer mehr Betriebe setzen auf mobile Apps, die es den Gästen ermöglichen, ihre Bestellungen aufzugeben und zu bezahlen, ohne dass hierfür Personal benötigt wird. Das Essen wird an den Tisch geliefert oder kann an einem Ausgabeplatz abgeholt werden.
Self-Service-Kioske
Es gibt unterschiedliche Konzepte, wie Selbstbedienung im Restaurant heute aussehen kann. Eine Variante ist das Bestellen und Bezahlen an Self-Service-Kiosken. Der Gast wählt am Bildschirm oder via Touchpad die gewünschten Speisen und Getränke und die Zahlungsmethode. Bezahlt wird direkt am Kiosk oder an einer separaten Kasse. Der Kunde erhält eine Quittung oder eine Nummer, um die Bestellung abzuholen, wenn sie fertig ist.
Vending-Machines
Hier wählen Gäste ihre Gerichte an Automaten aus. Diese werden automatisch zubereitet und direkt am Automaten ausgegeben. Solche Vending-Machines sind in der Regel auf Snacks, Fertiggerichte und Getränke begrenzt. Die Bezahlung erfolgt mit Kreditkarte, bar oder mobil. Vorteile sind neben der Zeit- und Personalersparnis eine 24/7-Verfügbarkeit.
Selbstbedienungsbuffets
Eine Möglichkeit, den Personalaufwand im Restaurant zu reduzieren, sind Selbstbedienungsbuffets. Gäste können sich hier an einem Buffet bedienen, ohne dass Personal benötigt wird, um die Speisen zu servieren oder abzurechnen.
Roboter-Kochstudios:
Deutlich futuristischer: Weltweit setzen einzelne Restaurants bereits auf vollständig automatisierte Roboter-Kochstudios, in denen Roboter die gesamte Zubereitung der Gerichte übernehmen. Auch hier können Gäste ihre Mahlzeiten über Terminals bestellen.
Roboter-Cafés und Bars
In New York eröffnete vergangenes Jahr das erste Café, in dem ein Roboter Kaffee zubereitet und serviert. Und auch in Bars hat der KI-Kollege schon den Cocktailshaker unter sich. So wie im “Tipsy Robot” in Las Vegas.
Natürlich sind solche Konzepte nicht für jedes Hotel oder Restaurant geeignet. Klar ist aber: Die Automatisierung und Selbstbedienung in der Hotellerie und Gastronomie gewinnt weiterhin an Bedeutung. Dabei wird es wichtig sein, ein Gleichgewicht zwischen technologischer Effizienz und persönlicher Gastfreundschaft zu finden.