Ob beim Stadtbummel, beim Wandern oder auf Reisen – für viele Gäste ist ihr Hund ein fester Bestandteil der Familie und soll auch im Restaurant oder Café willkommen sein. Kein Wunder, dass haustierfreundliche Gastronomiekonzepte immer wichtiger werden. Doch wie machst du dein Lokal für Hundehalter attraktiv, ohne andere Gäste zu stören?
Warum „dog-friendly“ in der Gastro immer wichtiger wird
Der Markt für tierfreundliche Gastronomie wächst rasant. Studien zeigen, dass rund 45 Prozent der Haushalte in Deutschland ein Haustier besitzen – darunter rund 10 Millionen Hunde. Die meisten Hundehalter gehen gerne mit ihrem Hund essen und finden es wichtig, dass ein Restaurant hundefreundlich ist. Für Gastronomen bedeutet das eine enorme Zielgruppe, die oft bereit ist, für einen angenehmen Restaurantbesuch mit ihrem Vierbeiner auch mehr Geld auszugeben. Hundeliebhaber suchen nach Orten, an denen sie sich mit ihrem Tier wohlfühlen, ohne auf Qualität und Service verzichten zu müssen.
So machst du dein Lokal hundefreundlich
1. Klare Regeln für ein harmonisches Miteinander
Eine hundefreundliche Gastronomie bedeutet nicht, dass sich Gäste mit Hunden um jeden Preis wohlfühlen. Damit alle Gäste eine entspannte Zeit genießen können, sollten klare Regeln gelten:
- Leinenpflicht: Hunde bleiben im Restaurant oder Café angeleint.
- Kein Zutritt für aggressive oder sehr laute Hunde: Wer sich als störend erweist, sollte freundlich, aber bestimmt gebeten werden, das Lokal zu verlassen.
- Hunde nicht auf Möbeln oder Stühlen: Dies sollte bereits am Eingang kommuniziert werden.
2. Einen speziellen Bereich für Hundebesitzer einrichten
Falls dein Platzangebot es zulässt, kannst du eine bestimmte Zone für Gäste mit Hunden reservieren. So fühlen sich sowohl Hundeliebhaber als auch Gäste ohne Hund wohl. Ideal sind Plätze in der Nähe von Eingängen oder Außenbereichen, damit sich Hunde nicht eingeengt fühlen.
3. Frisches Wasser und kleine Extras anbieten
Eine einfache, aber effektive Geste: Stelle Näpfe mit frischem Wasser bereit. Wer noch einen Schritt weitergehen möchte, kann hausgemachte Hundekekse oder spezielle Hunde-Menüs (z. B. gekochtes Hühnchen mit Gemüse) anbieten. Sowas kommt an und spricht sich in Hunde-Communitys schnell herum.
4. Gäste über die Hunde Policy informieren
Kommuniziere klar, dass Hunde willkommen sind – aber mit Regeln. Ein dezenter Hinweis auf der Website, in der Speisekarte oder an der Tür hilft, Missverständnisse zu vermeiden.
5. Personal schulen
Nicht jeder Mitarbeiter ist automatisch ein Hundeliebhaber. Ein freundlicher und souveräner Umgang mit den Vierbeinern ist wichtig, um unangenehme Situationen zu vermeiden. Ein kurzes Briefing für das Team kann dabei helfen.
6. Sauberkeit hat oberste Priorität
Auch wenn Hunde erlaubt sind: Ein gepflegtes Restaurant bleibt essenziell. Achte darauf, dass Hundehaare regelmäßig entfernt werden und eventuelle „Missgeschicke“ schnell und diskret beseitigt werden können. Halte Reinigungstücher und Desinfektionsmittel bereit, um schnell reagieren zu können.
7. Marketing: Mache dein Lokal als „dog-friendly“ bekannt
Ein Restaurant, in dem Hunde herzlich willkommen sind, spricht sich schnell herum. Nutze Social Media, um dein Konzept zu bewerben – am besten mit Bildern von zufriedenen Zwei- und Vierbeinern. Kooperationen mit Hundeschulen, Tierärzten oder Tierbedarfsläden können zusätzliche Reichweite bringen.
Und wenn es trotzdem mal eine kritische Situation gibt?
Trotz klarer Regeln und Strukturen kann es vorkommen, dass der Hund eines Gastes für Unruhe sorgt und andere Gäste durch Fiepen oder Bellen stört. Die Herausforderung besteht nun darin, den Hundebesitzer nicht zu vergraulen, gleichzeitig aber sicherzustellen, dass sich die anderen Gäste wohlfühlen:
- Alternative anbieten:
Falls das Wetter oder die Tischsituation es zulässt, kannst du dem Gast eine ruhigere Ecke oder einen Platz auf der Terrasse vorschlagen. Viele Hunde entspannen sich, wenn sie weniger Reize haben. - Proaktiv mit kleinen Helfern arbeiten:
Wenn ein Restaurant eigene Hundesnacks anbietet, können diese helfen, einen Hund zu beruhigen – vorausgesetzt, der Besitzer ist einverstanden. Manchmal genügt auch ein Napf mit frischem Wasser. - Plan B: Klare Regeln durchsetzen
Falls der Hund weiter stört und sein Besitzer keine Einsicht zeigt, bleibt nur eine höfliche, aber konsequente Ansprache und die Bitte, mit dem Hund eine kurze Runde nach draußen zu gehen.
Ein hundefreundliches Konzept kann für dein Lokal ein echter Gewinn sein – wenn es mit klaren Regeln und einem durchdachten Serviceangebot kombiniert wird. Die wichtigsten Punkte auf einen Blick:
· Klare Regeln für Hundebesitzer kommunizieren
· Separate Bereiche für Gäste mit Hund einrichten
· Frisches Wasser und Hundesnacks bereitstellen
· Personal schulen für einen sicheren und freundlichen Umgang
· Sauberkeit garantieren, um alle Gäste zufriedenzustellen
· Aktives Marketing über Social Media und lokale Netzwerke