Beispiel 1: Café Ziferblat
Der Kunde betritt das Lokal und bekommt eine Messuhr in die Hand gedrückt. Damit misst er, wie lange er im Café Ziferblat bleibt. In einigen Filialen notiert das Personal auch einfach diskret auf einem Zettel, wann die Besucher gekommen sind. Eine Minute schlägt mit rund fünf Cent zu Buche. Im Gegenzug sind Getränke und Backwaren kostenfrei. Die Gäste können also so viel verzehren, wie sie können und wollen. Zur Geschäftsphilosophie gehört außerdem, dass sie in einer gemütlichen Atmosphäre locker mit anderen ins Gespräch kommen. Wer jetzt Zweifel hat, ob sich das ökonomisch lohnt, dem sei gesagt: Die russische Geschäftsidee wurde bereits nach Großbritannien exportiert und in Berlin läuft das Be’Kech Anticafe nach einem ähnlichen Konzept.
Beispiel 2: Twitter-Hotel
Sol Wave House heißt das erste Twitter-Hotel auf Mallorca. In dem Vier-Sterne-Haus fühlen sich besonders Social-Media-Freaks wohl. Ihnen wird es spielend leicht gemacht, andere Hotelbewohner kennenzulernen. Bevor man sich trifft, miteinander plaudert und vielleicht sogar flirtet, kommuniziert man erst einmal über Twitter. Die originelle Geschäftsidee dabei ist: Nur über das hoteleigene WLAN können Gäste auf eine spezielle Hotel-App zugreifen und mit Community-Mitgliedern chatten oder Bilder teilen. Wer lieber gleich neue Leute kennenlernen will, geht einfach zur #TwitterPoolParty. Möglich ist auch, die #TwitterPartySuites zu buchen, in der bis zu vier Personen Platz haben. Gäste können dort lustige Bilder machen und via Tweet verbreiten.
Beispiel 3: Ungewöhnliches Eiscafé
Eis muss nicht immer nur süß schmecken. Es geht auch anders, dachte sich der verrückte Eismacher aus München. Er kreiert Sorten wie Eis mit dem Geschmack von Bier, Weißwurst oder etwa Essiggurken – und seine Kundschaft liebt ihn für seinen Einfallsreichtum. Der verrückte Eismacher richtet sein Angebot auch nach den Jahreszeiten aus. Wenn im Mai die Spargelsaison startet, was glaubst Du, was es dann gibt? Richtig, Spargeleis.
Beispiel 4: Bunte Burger Restaurant
Wer an Burger denkt, dem fällt oft ein pappiges Brötchen mit einer fettigen Frikadelle, Zwiebeln und Tomatenketchup ein. Aber es geht auch anders, zum Beispiel im Bunte Burger Restaurant in Köln. Nomen est omen: In dem Lokal werden schmackhafte vegane Burger serviert, bei denen frisches, buntes Gemüse definitiv nicht zu kurz kommt. Auch andere vegane Speisen und Getränke stehen auf der Speisekarte. Bevor das Lokal öffnete, waren die Besitzer – Veganer aus Leidenschaft – deutschlandweit mit einem Foodtruck unterwegs und den gibt es auch heute noch.
Beispiel 5: Unperfekthotel
An den Wänden hängen philippinische Schilfgras-Tapeten, in den Räumen stehen maßgefertigte Vogelaugen-Ahorn-Möbel und das Bad ist mit Regenduschen ausgestattet. Ja, das Essener Unperfekthotel ist luxuriös, aber eingebettet im Rahmen eines kreativen Chaos. Das Hotel gehört zu einem Kreativendorf und ist zum Beispiel für Reisende gedacht, die ihr Hotelzimmer gleichzeitig als Büro nutzen möchten – inklusive Internet und einer „coworking“-artigen Umgebung. So können Hotelgäste nach getaner Arbeit die Stadt Essen oder gleich das gesamte Ruhrgebiet erkunden; bis nach Düsseldorf ist es ebenfalls nicht weit.
Beispiel 6: Rätselrestaurant
Sich an den Tisch setzen, essen und miteinander über dieses oder jenes plaudern – so läuft es im Rätselrestaurant Misterius nicht. Anstelle von Gesprächen zwischen den einzelnen Gängen eines Menüs stehen Rätsel und Geschicklichkeitsspiele an. Der nächste Teller wird in dem ehemaligen Weinkeller des Landgasthofs Sommerfeld im schweizerischen Pragg-Jenaz erst dann serviert, wenn der Gast eine der gestellten Aufgaben erfolgreich hinter sich gebracht hat. Eintreten in das Lokal dürfen Gäste übrigens nur dann, wenn sie zuvor ein Rätsel mit Bravour gelöst haben.
Beispiel 7: Toiletten-Restaurant
Hoppla, was ist das denn? In Taiwan lassen sich im Modern-Toilet-Restaurant Gäste statt auf Stühlen auf Kloschüsseln nieder. Getrunken wird etwa aus einem Urinbecher, Hauptspeisen befinden sich in Kloschüssel-ähnlichen kleinen Behältern und das Dessert wird in einem Gefäß serviert, das einem Pissoir nachempfunden ist. Ob das jetzt appetitlich ist oder nicht – in Tawain kommt das Lokal gut an. Vielleicht gibt es ja bald etwas Vergleichbares in Deutschland?