Die Speisekarte ist die Visitenkarte eines jeden Restaurants. Ist sie ansprechend gestaltet, kann das ein entscheidender Faktor für den Erfolg Deines Hauses sein. Auf diese Details sollten Gastronomen achten.
Die Basis
Natürlich, die Gäste kommen in erster Linie wegen der guten Küche. Aber was bringen die raffiniertesten Gerichte, wenn sie nicht in einer ansprechenden Form „beworben“ werden? Wie fast überall gilt auch bei der guten alten Speisekarte: Der erste Eindruck zählt. Zum Beispiel sollte Deine Speisekarte nicht zu umfangreich sein. „Zu viele Speisen erwecken den Eindruck, dass die Speisen nicht frisch zubereitet werden“, sagt Ilka Rackl von der Gastro Academy, einer Online-Plattform für Gastro-Neugründer.
Das Design
Je individueller das Design der Speisekarte auf das Restaurant zugeschnitten ist, desto besser. „Bleibt die Speisekarte im Gedächtnis, bleibt auch das Restaurant im Gedächtnis“, erklärt Christina Burkhardt vom Online-Marktplatz für Designprojekte designenlassen.de. Text, Grafik und Farben geben auch den Stil des Hauses wider. Für ein griechisches Lokal können zum Beispiel Weinranken, Säulen oder Elemente der Mythologie in die Speisekarte integriert werden. „Das greift das Thema der Einrichtung auf und schafft ein rundes und stimmiges Gesamtbild“, so Burkhardt. Eine weitere Variante schlägt Rackl vor: „Das Logo des Hauses auf den einzelnen Seiten der Speisekarte platzieren.“
Drei generelle Gestaltungsarten:
- Klassische Kombination von schwarzer Schrift auf weißem Hintergrund ohne grafische Elemente
- Einsatz von Grafiken und/oder Bildern der Speisen
- Illustrierte Gestaltung
Das Papier
Es muss nicht immer schlicht weiß sein. Allerdings bist Du gut beraten, den Einsatz von Farben beim Papier vom Stil und von den Werten Deines Hauses abhängig zu machen. „Nur so kann man einen seriösen und vertrauenserweckenden Eindruck garantieren“, betont Burkhardt von designenlassen.de. Sinnvoll ist ein Mittelmaß, das die Augen nicht anstrengt: nicht zu grelle Farben, aber auch nicht zu langweilig. Rackl von der Gastro Academy empfiehlt: „Lieber kleine farbige Details und eine helle Grundfarbe wählen.“ Die Gäste sollen das Menü schließlich auch beim Candle-Light-Dinner entziffern können.
Der Schrifttyp
Ganz wichtig: Die Schrift sollte gut lesbar und einheitlich sein – bloß kein Mix aus unterschiedlichen Fonts. „Besser ist es, sich auf einen stimmigen Schrifttyp zu beschränken“, sagt Burkhardt. Die gewählte Schrift sollte das Gesamtbild der Speisekarte unterstützen. Von stark verschnörkelten oder farbigen Schriftarten rät Rackl dabei aber eher ab.
Die Kosten
Die Kosten für eine chic designte Speisekarte können stark variieren. Sehr einfache Speisekartenmappen sind schon für wenig Geld zu haben. Aber: „Es rentiert sich definitiv, in ein hochwertiges Design zu investieren. Die Speisekarte ist schließlich das Aushängeschild des Restaurants“, sagt Burkhardt. Gibt man den Gestaltungsauftrag an eine Agentur, ist der Kostenaufwand höher als bei der Gestaltung durch einen Freelancer oder über eine Grafikplattform. Wer einen Profi engagiert, kann sich auch erst einmal ein Design entwerfen lassen, das der Gastronom dann selbst anpasst, erklärt Rackl. Weitere Kosten hängen beispielsweise auch von der Qualität des Papiers oder einer Veredelung ab. Sie empfiehlt außerdem, statt komplett gedruckten Papierspeisekarten lieber eine Mappe mit Einlegeblättern in Klarsichthüllen zu nutzen: „So können beschädigte oder veraltete Seiten leicht ausgetauscht werden.“
Der Inhalt
In fast jeder Speisekarte sind die Gerichte nach Gruppen sortiert – das gibt dem Gast schnell einen guten Überblick. Burkhardt nennt ein weiteres inhaltliches Basic: „Pflichtangaben wie Preise, Allergene und Zusatzstoffe sollte man klar kennzeichnen, damit die Speisekarte der aktuellen Gesetzeslage entspricht.“ Auf die Pflicht folgt die Kür: Zum Beispiel können Restaurants die Lieblingsgerichte ihrer Mitarbeiter kennzeichnen oder kleine Details zur Gründungsgeschichte einbauen. „Auch Infos über die Herkunft der Zutaten kommen gut an und interessieren die Gäste“, sagt Rackl.
In diesem Sinne: Viel Spaß beim Kreativsein. Auf dass Dir Deine Gäste jederzeit gern „in die Karten schauen“!