Schokoladensauce zum Lamm und Datteln im Speckmantel sind nichts Neues. Ebenso wenig die Chili in der Schoki. Auch das ist Foodpairing – aber es geht noch spannender! Der Foodpairing-Trend spielt vor allem in der gehobenen Küche eine wachsende Rolle. Dabei werden Lebensmittel kombiniert, deren Aromen sich perfekt ergänzen und verstärken. Oft ist es Liebe auf den zweiten Blick: Denn nicht selten kommen dabei Zutaten gemeinsam auf den Teller, die vermeintlich gar nicht zueinander passen, sich aber auf der Zunge als das perfekte Match erweisen. Was diese kulinarische Wissenschaft so interessant für Eure Küche macht und welche Zutaten sich besonders gut „verkuppeln“ lassen, erfahrt Ihr hier.
Wie alles begann: Ein ambitionierter Sterne-Koch mit einem Faible für ungewöhnliche Kombinationen trifft auf einen Mann mit einer sehr feinen Nase: Dass Heston Blumenthal, Chefkoch im englischen 3-Sterne-Restaurant „The Fat Duck“, und Parfumeur Francois Benzi sich einst begegneten, war im Grunde der Ursprung des Foodpairing. Gemeinsam tüftelten und experimentierten sie und stellten fest, dass Lebensmittel mit denselben Schlüsselaromen besonders gut harmonieren. Klingt logisch – und doch: Wir reden hier auch von Schokolade und Ziegenkäse oder Tomate und Vanille, die demnach die perfekten Topfnachbarn sind. Also Zutaten, die scheinbar gegensätzlich sind. So korrespondieren zum Beispiel auch Erdbeere und Parmesan prima, denn hintergründig ist auch in der Erdbeere ein Käsearoma vorhanden.
Foodpairing orientiert sich an sieben Aromagruppen:
- Fruchtig und säuerlich
- Blumig und frisch
- Zitrusartig, kräuterig
- Holzig, herb
- Vanilleartig, rauchig
- Würzig, zimtartig
- Röstartig, erdig
Welche Lebensmittel in ihren Aromen gut zusammenpassen, zeigt die Seite www.foodpairing.com anhand von Pairing-Trees. Je kürzer die Linie zwischen einzelnen Produkten im Diagramm ist, desto besser harmonieren sie. Eine gute Hilfestellung für alle Köche, die sich mal so richtig im Foodpairing „austoben“ möchten und sich dabei nicht nur auf die eigene Nase verlassen möchten.
Denn durch geschickte Paarungen könnt Ihr ein Gericht interessanter und individueller machen. Perfekt kombiniert, lassen sich so wahre Geschmackserlebnisse kreieren, mit denen Euer Restaurant nachhaltig beim Gast in Erinnerung bleibt.
Heston Blumenthal servierte in seinem Restaurant zum Beispiel schon weiße Schokolade mit Kaviar und Schokomuffin mit Blauschimmelkäse – und erfreute damit die Genießer.
Als kleine Anregung, hier unsere 8 Tipps für Food-Paare, die es in sich haben:
- Blauschimmelkäse mit Kakao
- Erdbeere mit gebratenem Speck
- Süßkartoffeln mit Zimt
- Mozzarella mit Mango
- Schokomousse mit gerösteten Zwiebeln
- Karotte mit schwarzem Tee
- Rindfleisch mit Popcorn
- Lachs mit Lakritz
In diesem Sinne: Viel Spaß beim Mixen und Matchen!