Der Mittagstisch gilt oft als Liebhaberei ohne große Gewinnspanne. Aber stimmt das wirklich? Tatsächlich bietet das Mittagsgeschäft für viele Betriebe spannende Chancen: neue Gäste, mehr Frequenz, besser ausgelastete Kapazitäten. Entscheidend ist die richtige Kalkulation und ein smartes Konzept. Wie das geht? Lies weiter!
Warum sich ein Mittagstisch lohnen kann
Ein günstiger Mittagstisch ist nicht nur ein netter Service, er ist eine strategische Entscheidung. Denn:
- Du nutzt deine Küche effizienter: Die Zeit zwischen Frühstück und Abendservice wird produktiv genutzt.
- Du erreichst neue Zielgruppen: Mitarbeitende aus umliegenden Büros, Laufkundschaft, Rentner:innen oder Studierende.
- Du steigerst die Gästefrequenz: Wer mittags überzeugt wird, kommt vielleicht bald abends wieder.
- Du hast Upselling-Potenziale: Getränke, Desserts oder Kaffee – auch kleine Extras summieren sich.
Kurz: Das Mittagsgeschäft bringt Sichtbarkeit, Umsatz und Auslastung – wenn das Konzept stimmt.
So kalkulierst du mit Marge: Zahlen, bitte!
Viele scheuen sich davor, günstige Gerichte anzubieten, weil sie Angst haben, draufzuzahlen. Doch mit der richtigen Kalkulation geht das sehr wohl:
- Zieldeckungsbeiträge statt willkürlicher Preissetzung
- Wareneinsatz im Blick behalten: Ideal sind maximal 25–30 % je Gericht.
- Einfach zubereiten: Gerichte sollten entweder gut vorzubereiten oder superschnell fertig zu machen sein.
- Menü-Bundles anbieten: Z. B. Suppe + Hauptgericht + kleines Getränk = attraktiver Preis, aber planbarer Einkauf.
- Rohstoffe klug nutzen: Reste vom Abendgeschäft weiterverarbeiten (Stichwort: Zero Waste), günstige saisonale Produkte verwenden.
Tipp: Nutze Tools zur Rezeptkalkulation.
Siehe auch: So optimierst du deine Einkaufsprozesse in einer regionalen Einkaufsgruppe
Was kommt mittags an? Vor allem Gerichte, die
- satt machen,
- leicht verdaulich sind,
- nicht zu teuer wirken und
- schnell servierbar sind.
Diese Gerichte sind ideal fürs Mittagsgeschäft
- Bowls mit saisonalem Gemüse, Couscous oder Reis
- Tagespasta mit saisonaler Soße
- Quiches und Tartes (vegetarisch oder mit Fleisch)
- Currys oder Eintöpfe (lassen sich gut vorbereiten und portionieren)
- Suppen oder Salate als Starter oder kleinere Portionen
- Wraps oder Sandwiches „to go“
Snackification ist ebenfalls ein Trend, besonders bei der Gen Z: Kleine, kreative Gerichte, die flexibel einsetzbar sind – perfekt für einen schnellen Lunch.
Schnelligkeit ist Trumpf – der Gast hat es eilig
Gerade Büro-Gäste haben wenig Zeit. Was du bieten solltest:
- Kurze Wartezeit: max. 10 Minuten bis zum Teller
- Einfache Bezahlung: am besten mobil oder kontaktlos
- Take-away-Option: Für viele ein wichtiges Entscheidungskriterium
- Reservierung light: Für Gruppen (z. B. Kolleg:innen aus Kanzlei oder Agentur) hilfreich
Tipp: QR-Codes für Speisekarte und Bezahlung verkürzen die Abläufe – ein kleiner Digitalbooster mit großer Wirkung.
So machst du deinen Mittagstisch bekannt
Ein super Konzept nützt nichts, wenn es keiner kennt. Deshalb:
- Menü online stellen: Am besten als Bild mit Preis auf deiner Website
- Poste wöchentlich dein Mittagsmenü, z. B. Montagvormittag auf Instagram und Facebook. Das schafft Vorfreude und Awareness.
- Nutze lokale Ads: Google Ads Local oder Facebook-Werbung mit regionaler Zielgruppenaussteuerung.
- Schild oder Tafel vorm Haus: Klingt banal, bringt aber Laufkundschaft!
Siehe auch: Der Website-Check: 5 wichtige Skills, 5 x Haken dran?
Diese Fehler solltest du vermeiden, damit dein Mittagstisch kein Zuschussgeschäft wird:
- Zu viele Optionen: Lieber wenige, gut kalkulierte Gerichte.
- Zu komplizierte oder arbeitsintensive Gerichte
- Keine Kalkulation: Pi mal Daumen ist kein Businessmodell.
- Preisliche Unterbietung der Konkurrenz ohne Plan
- Kein klarer USP: Was macht dein Lunch-Angebot besonders? Hausgemacht, regional, vegetarisch, express?
- Mangelndes Marketing: Wer nichts davon mitbekommt, kann auch nicht kommen.
Mit einem durchdachten Mittagskonzept kannst du also nicht nur Umsatz machen, sondern auch neue Stammgäste gewinnen. Um Gäste zu gewinnen, statt Geld zu verlieren, ist es wichtig, dass du professionell kalkulierst, einfache Gerichte clever kombinierst und dein Angebot sichtbar machst. So wird aus dem „günstigen Mittagstisch“ im besten Fall ein echter Renner – für Gäste und Kasse.