Endlich Entlastung für die Gastronomie: Ab 2026 soll die Mehrwertsteuer auf Speisen wieder dauerhaft bei 7 Prozent liegen. Falls noch nicht geschehen, ist es jetzt höchste Zeit, die nötigen Vorbereitungen zu treffen.
Diese konkreten Maßnahmen solltest du jetzt angehen
Die Gastronomiebranche hat in den letzten Jahren einiges durchgemacht – Pandemie, Inflation, Personalmangel, steigende Energie- und Wareneinkaufskosten. Die zeitweise reduzierte Mehrwertsteuer auf Speisen war ein wichtiger Rettungsanker. Mit dem angekündigten dauerhaften Steuersatz von 7 % ab 2026 kommt nun endlich Planungssicherheit zurück – und eine Chance zur wirtschaftlichen Erholung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von Restaurants.
1. Kalkulation & Preisstrategie frühzeitig anpassen
Was tun?
- Überprüfe ab sofort deine Preiskalkulationen.
- Simuliere verschiedene Szenarien mit 7 % statt 19 % – was bedeutet das für deinen Deckungsbeitrag?
- Überlege, ob und wie du deine Preise ab 2026 anpassen möchtest: Gibst du die Steuerersparnis weiter (als Wettbewerbsvorteil) oder nutzt du sie zur Stabilisierung deiner Marge?
Wenn du die Preise bewusst nicht senkst, solltest du dies transparent kommunizieren – etwa durch Hinweise auf gestiegene Rohstoff- oder Personalkosten, die du dadurch besser auffangen kannst.
2. Kommunikation mit Gästen – ehrlich und clever
Viele Gäste haben die Steueranpassung und die Diskussionen darum mitverfolgt. Das bietet dir Chancen:
So überzeugst du kommunikativ:
- Nutze die Steuersenkung ab 2026 als positiven Anlass in deinem Marketing: z. B. durch Aktionen, Specials oder ein „7%-Jubiläumsmenü“.
- Erkläre transparent, was du mit dem finanziellen Spielraum machst: z. B. Investitionen in Qualität, Personal oder Nachhaltigkeit.
Halte dein Team auf dem Laufenden – damit jeder im Service Fragen souverän beantworten kann.
3. Systemcheck: Ist dein Kassensystem bereit?
Auch die Technik muss mitspielen. Du solltest bereits 2025 mit deinem Kassenanbieter sprechen und klären:
- Wie lässt sich der Steuersatzwechsel technisch abbilden?
- Können verschiedene Steuersätze (z. B. für Getränke, Take-away) korrekt und getrennt erfasst werden?
Welche Schulung benötigt dein Team im Umgang mit den neuen Einstellungen?
4. Menügestaltung: Spielräume kreativ nutzen
Mit einer geringeren Steuerlast hast du neue Möglichkeiten, deine Speisenkarte gezielter zu gestalten:
- Setze auf Gerichte mit höheren Margen und saisonale Zutaten.
- Nutze die Zeit bis 2026, um deine beliebtesten Gerichte auszubauen oder neue Konzepte (z. B. Snack-Formate, Sharing-Angebote) zu testen.
- Analysiere regelmäßig deine Verkaufszahlen und passe dein Angebot strategisch an.
Achte dabei immer auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis – besonders im Hinblick auf Gäste, die durch die Preissteigerungen der letzten Jahre verunsichert sind.
5. Finanzielle Polster schaffen – jetzt!
Auch wenn 2026 noch weit weg scheint: Nutze die kommenden Monate, um Rücklagen aufzubauen. Die steuerliche Entlastung kann dir helfen, deine Liquidität zu verbessern – aber nur, wenn du deine Finanzen aktiv steuerst.
Lass dich von deinem Steuerberater oder Finanzdienstleister unterstützen, um gezielt Liquiditätspuffer zu schaffen und Investitionen für 2026 und danach klug zu planen.
6. Teamwork statt Stillstand – alle mitnehmen!
Die Rückkehr zu 7 % betrifft das gesamte Team: von der Buchhaltung über die Küche bis zum Service. Sorge dafür, dass alle mit an Bord sind:
- Plane frühzeitig Schulungen ein (z. B. zu neuen Kassenfunktionen oder zur Kommunikation mit Gästen).
- Bespreche mit deinem Team, wie die Steuerentlastung genutzt werden soll – und beziehe sie in Ideenfindung und Umsetzung ein.
- Auch ein Bonusprogramm für Mitarbeitende aus der Steuerersparnis kann ein starkes Zeichen setzen.







