Im Gastgewerbe gehört die Nachwuchsgewinnung heute zu den größten Herausforderungen, denn für Gastronomen und Hoteliers wird es immer schwerer, passende Azubis zu finden. Das gilt für den Kochberuf ebenso wie im Hotel- und Restaurantfach. Viele Stellen bleiben unbesetzt und eine hohe Abbruchquote während der Ausbildung tut ihr übriges. Umso wichtiger ist es für Arbeitgeber in Hotels und Gastronomiebetrieben, zu wissen, was Bewerber sich von einem guten Ausbildungsbetrieb wünschen. Befragungen haben ergeben, dass für viele junge Menschen nicht das Gehalt an erster Stelle steht, sondern vor allem Aspekte wie Spaß an der Arbeit und die Vereinbarkeit von Ausbildung und Freizeit eine große Rolle spielen.
Wichtige Infos für das Ausbildungsmarketing im Gastgewerbe
Materielle Anreize sind für viele Bewerber tatsächlich erst einmal nicht entscheidend, wie eine Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) und der Bundesagentur für Arbeit ergeben hat, bei der 2.000 Ausbildungsstellenbewerberinnen und -bewerber befragt wurden. Viel wichtiger ist ein gutes Betriebsklima, um als Ausbildungsbetrieb attraktiv zu sein. „Das Gefühl zu haben, dass sich dort alle gut verstehen“, davon hängt die Wahl eines Ausbildungsbetriebes auch für 68 % der Teilnehmer der MC Donalds Ausbildungsstudie 2017 ab, bei der mehr als 1.500 15-24jährige Jugendliche und junge Erwachsene befragt wurden. Auch geografische Gründe sind nicht zu unterschätzen. 52 % der Befragten fanden es wichtig, dass der Betrieb nicht zu weit weg von zu Hause ist. Schon als Lehrling ein möglichst hohes Gehalt zu bekommen, war auch hier nur für 31 % ein Entscheidungsaspekt.
Auszubildende mögen Teamarbeit
Spaß an der Arbeit ist 69 % der Männer und 75 % der Frauen besonders wichtig. Viele Azubis wünschen sich Aufgaben, die ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein erfordern (48 %) und eine Arbeit im Team (45 %). Die meisten denken bei der Wahl ihres Ausbildungsplatzes sogar schon weiter: Gute Chancen, nach der Ausbildung übernommen zu werden, ranken dabei ganz oben (80 %). (Mc Donalds Ausbildungsstudie 2017)
Auch ein gutes betriebliches Image steht hoch im Kurs, wie die Bewerberbefragung des BIBB zeigt. Oft schließen Bewerber daraus, dass die Ausbildungsbedingungen in einem solchen Haus ebenfalls gut sein müssen. Hinzu kommt: Ein renommierter Ausbildungsbetrieb ist für viele junge Menschen eine attraktive Referenz, mit der sie sich gern im Social Web „schmücken“. Apropos schmücken: Auch auf eine moderne Ausstattung des Betriebs legen viele Ausbildungssuchende Wert.
Fördert ein Arbeitgeber die Vereinbarkeit von Ausbildung und Freizeit, macht ihn dies zusätzlich interessant. Feste Pausen, zumutbare Schichteinteilungen und Mitarbeitern auch mal die Möglichkeit zu bieten, am Wochenende frei zu haben, spielen hier u. a. eine Rolle.
Nachwuchsbindung durch Anerkennung und Motivation
Gerade viele kleinere Betriebe leiden besonders unter dem Fachkräftemangel und haben Probleme, Auszubildende zu finden und zu binden. Ein internationales Renommee, besondere Ausbildungsprogramme oder attraktive Aufstiegsmöglichkeiten können solche Häuser oft nicht bieten. Umso wichtiger ist es für diese Gastgeber, auf ein positives Betriebsklima und gute Übernahmechancen zu setzen. Übrigens: Mit regelmäßigem Lob und Anerkennung fühlen Azubis sich und ihre Arbeit wertgeschätzt. Auch das kann einen Ausbildungsplatz sehr attraktiv machen …