Alle Welt redet von Social Media – und wie wichtig es für Unternehmen ist, dort aktiv zu sein. Aber wie lassen sich die verschiedenen Kanäle für Hotellerie und Gastronomie nutzen, um neue Gäste anzulocken und Stammkunden auf dem Laufenden zu halten? Der Marketing-Experte Michael Kuriat, Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender der LeadersClub AG sowie Geschäftsführer der TNC Group, verrät, worauf es in Sachen Social Media ankommt.
An einer eigenen Seite bei Facebook kommst Du definitiv nicht vorbei. Aber das ist wohl nichts Neues mehr. Doch was genau sollst Du dort posten? „Es kommt auf die richtige Mischung an“, sagt der Marketing-Experte Michael Kuriat. Aus seiner Sicht ist wesentlich, dass Du auf Facebook drei Dinge bietest:
- Einblicke ins Unternehmen
- spezielle Angebote
- Unterhaltung
Deine Gäste wollen aber nicht nur Texte lesen – sie wollen die Inhalte auch bildlich vor Augen haben. Das heißt also: „Fotos und Videos sind eine Art Geheimwaffe und sollten fester Bestandteil der Facebook-Seite sein“, betont Kuriat.
Stichwort „Einblicke ins Unternehmen“:
Thema auf Deiner Facebook-Seite könnte sein, wo etwa die Lebensmittel herkommen, die in Deiner Küche verarbeitet werden – Obst und Gemüse beispielsweise vom Landwirt gegenüber. „Auf Facebook kann ein Hotelier auch mal das Personal seines Hauses vorstellen“, so Kuriat. Das kann der Hausmeister sein, der hinter den Kulissen für reibungslose Abläufe sorgt und in seiner Freizeit gerne joggt, oder die Rezeptionistin, die sich beim Schachspielen entspannt.
Solche menschlichen Posts werden mit den entsprechenden Fotos lebendig. Wichtig ist dabei natürlich, dass die Mitarbeiter einverstanden sind und sich mit der Veröffentlichung ihrer Bilder wohlfühlen. Ein anderes mögliches Thema: In einem Video erzählen die Auszubildenden lustige Begebenheiten aus ihrem Arbeitsalltag.
Stichwort „spezielle Angebote“:
Über Facebook kannst Du auf direktem Weg mit Deiner Zielgruppe kommunizieren und auch spontane Aktionen verkünden. Mach Deinen Gästen zum Beispiel ein „romantisches Wochenende zu zweit“ in Deinem Haus schmackhaft – mit Sekt zur Begrüßung, einer geführte Laternen-Wanderung, einem Fünf-Gänge-Menü am Abend und einem Langschläfer-Frühstück am nächsten Tag. Das Ganze bietest Du natürlich zu einem fairen Preis.
Familien mit kleinen Kindern werden sich darüber freuen, wenn etwa an einem Wochenende im Monat in Deinem Hotel Kinderbetreuung ganz besonders großgeschrieben wird. Die Kleinen werden den Tag über liebevoll umsorgt und essen abends in einer großen Kinderrunde, während die Eltern in Ruhe bei Kerzenlicht dinieren. Deine Angebote kannst Du toll mit saisonalen Anlässen verknüpfen: Romantik am Valentinstag, Familienzeit am Weltkindertag oder Jahreszeiten-Specials sorgen für Aufmerksamkeit.
Stichwort „Unterhaltung“:
Immer mal wieder kannst Du auf Deiner Facebook-Seite Gewinnspiele anbieten – mit attraktiven Preisen natürlich, die die Gäste bestenfalls in Dein Haus führen. Du kannst zum Beispiel die Frage stellen, wie viele Mitarbeiter in Deinem Hotel arbeiten und dabei drei Auswahlmöglichkeiten anbieten. Ein Zettel mit den Namen derjenigen, die die richtige Anzahl getippt haben, kommt in eine Lostrommel – der oder die Gewinner werden gezogen.
Was sonst noch wichtig ist:
„Es sollte nur dann gepostet werden, wenn auch guter und interessanter Content da ist“, erklärt Kuriat. Es macht keinen Sinn, quasi unter Zwang wöchentlich oder gar jeden Tag etwas auf Facebook zu veröffentlichen.
Immer wichtiger als Kommunikationsplattform für Hoteliers wird Instagram. „Diese Social-Media-Plattform sollten Hoteliers neben Facebook unbedingt mitbespielen, um auf die Angebote ihres Hauses aufmerksam zu machen“, so Kuriat. Auf Instagram sind Fotos – zum Beispiel von nett dekorierten Speisen oder Einrichtungsdetails – das A & O. Ebenso wichtig sind Hashtags. Ein # vor dem Namen des Lokals hilft, dass es in der Instagram-Community leicht gefunden wird – und Deine Gäste können mit dem passenden Hashtag selbst Inhalte über ihren Aufenthalt bei Dir teilen.
Ein weiterer Tipp: Um etwa mit der Stammkundschaft in Kontakt zu bleiben, kann es hilfreich sein, regelmäßig WhatsApp zu nutzen. „Bei WhatsApp ist besonders die Entwicklung in den nächsten Monaten interessant“, erklärt Kuriat. Denn bei dem Messengerdienst soll es einige Neuerungen geben. Klar ist aber schon jetzt: „Für diesen Kanal wird künftig eine eigene Strategieentwicklung gefragt sein.“