Von der Stange war gestern – heute braucht dein Hotel Persönlichkeit. Wer im Hospitality-Business auffallen und im Gedächtnis bleiben will, sollte auf Einrichtung setzen, die mehr ist als funktional: Sie erzählt Geschichten, schafft Atmosphäre und unterstreicht den Charakter deines Hauses. Die Interior-Expertin Martina Postner von der Firma Bachhuber Contract kennt die Trends, die Hotels heute unverwechselbar machen.
1. Individualität statt Einheitsbrei
Der Trend zur Uniformität ist passé. „Gäste entscheiden sich zunehmend für Hotels, die sich visuell, emotional und konzeptionell abheben“, beobachtet Martina Postner. Ein charakteristisches Farbkonzept, ein ikonisches Möbelstück oder ein bewusster Stilbruch – das alles kann zum USP werden. Jedes Haus hat seine eigene Geschichte – und die sollte auch räumlich spürbar sein.
Das Boutiquehotel Amalia in Landshut zum Beispiel entstand aus einem alten Postgebäude. Mutige Farben und auffällige Oberflächen machen das Konzept zum Eyecatcher – mit durchweg positiver Gästeresonanz.
2. Die neue Materialmischung: Natürlich trifft modern
Holz, Stein, Leder – kombiniert mit Metall, Glas oder Beton: Haptik und Textur spielen eine immer größere Rolle. Besonders gefragt sind warme Erdtöne, dunkle Hölzer und Bronzenuancen, die Ruhe und Hochwertigkeit vermitteln. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an Nachhaltigkeit – Stichworte: recycelte Stoffe, langlebige Produkte, ressourcenschonendes Design.
Postners Tipp: „Modern, aber nicht zu modern – denn Trends veralten schnell. Langlebigkeit ist in der Hotellerie entscheidend.“
3. Instagrammable Spots mit Storytelling-Faktor
In öffentlichen Bereichen und Wellnesszonen werden bewusst fotogene Ecken eingeplant. Warum? Weil Design zum kostenlosen Marketingkanal wird. Ein außergewöhnlicher Lounge-Sessel, eine auffällige Tapete oder eine ikonische Lampe schaffen Selfie-Spots mit Wiedererkennungswert – und landen als Content im Netz.
4. Flexible Räume für multifunktionale Nutzung
Heute Café, morgen Co-Working-Space, abends Bar? Multifunktionalität ist Pflicht. Räume müssen sich an unterschiedliche Bedürfnisse anpassen lassen – durch passende Lichtkonzepte, Zonierung und Akustik. Im Spa-Bereich punkten Teestationen, Infrarotkabinen oder Kräutersaunen. Lesezonen mit dimmbarem Licht? Werden gefeiert!
„Design darf nicht starr sein – es muss mit dem Gast mitgehen“, bringt es Martina Postner auf den Punkt.
5. Technik? Ja, aber bitte unsichtbar!
Von Smart-TVs über digitale Check-ins bis zur Raumsteuerung via App – Technik ist aus modernen Hotels nicht mehr wegzudenken. Aber: Sie soll sich nahtlos ins Design einfügen. Bedienfelder verschwinden hinter Wandpaneelen, Ladeports sind clever integriert. Gleichzeitig wichtig: Energieeffizienz durch LED, steuerbare Heizsysteme und intelligente Beleuchtung.
6. Design, das berührt – nicht überfordert
Innenarchitektur sollte nicht nur schön aussehen, sondern emotional funktionieren. Postner: „Wir achten auf die Lichtwirkung, Oberflächenstruktur und Materialanmutung – das Raumgefühl muss stimmen.“ Ziel ist ein harmonisches, aber ausdrucksstarkes Erlebnis, das im Gedächtnis bleibt – ohne laut zu sein.
7. Kreativität trifft Kalkulation
„Manchmal kommen Kunden mit einer Design-Idee, die toll aussieht – aber nicht zur Nutzung passt“, erzählt die Einrichtungsexpertin. Bachhuber Contract setzt daher auf praxisnahe Designberatung: Von Anfang an wird mitgedacht, was ästhetisch UND wirtschaftlich funktioniert. Ein starkes Konzept braucht Mut zum Akzent, aber auch ein realistisches Budget.
Einrichtung als Markensprache
Ein Hotel, das sich über seine Einrichtung klar positioniert, bleibt im Kopf – und wird wiedergebucht. Postners Fazit: „Das Design ist die stille Visitenkarte eines Hauses.“ Und genau deshalb ist es so wichtig, es gezielt, bewusst und individuell zu gestalten.
Hands-on: Steht die Weiterentwicklung deiner „inneren Werte“ auch auf deiner Wunschliste oder denkst du schon länger über einen Umbau nach? Dann schau mal hier