Das 4. Quartal ist bereits in Sicht – Zeit für den betriebswirtschaftlichen Blick hinter die Kulissen. Wer jetzt nur auf den Umsatz schaut, lässt entscheidende Erkenntnisse liegen. Ob Hotel oder Restaurant: Deine Zahlen sagen dir, wie du wirtschaftlich wirklich dastehst – und wo es Handlungsbedarf gibt. Welche Kennzahlen du kennen solltest, warum ein durchdachtes Controlling bares Geld wert ist und wie du dein Zahlen-Setup aufs nächste Level hebst, liest du hier.
Warum du deine Kennzahlen jetzt genau unter die Lupe nehmen solltest
Starke Umsätze sind gut – aber sie sagen noch nichts über den Gewinn aus. Gerade am Jahresende ist ein detaillierter Kennzahlen-Check Pflicht, um:
- deine Budgetplanung für 2026 auf verlässliche Beine zu stellen,
- Trends und Schwächen frühzeitig zu erkennen,
- Preisstrategien und Personaleinsatz zu optimieren,
- fundierte Entscheidungen zu treffen – statt nur nach Bauchgefühl zu gehen.
Denn eins ist klar: Wer seine Zahlen nicht versteht, kann seinen Betrieb auch nicht wirksam steuern.
Die wichtigsten Kennzahlen – was wirklich zählt
Je nach Betriebsart unterscheiden sich die entscheidenden KPIs. Hier kommt der Überblick:
Für die Gastronomie:
- Warenkostenquote (Wareneinsatz in %)
Ziel: Möglichst unter 30 % – variiert je nach Konzept. - Personalkostenquote
wichtiger Hebel in Zeiten von Fachkräftemangel und steigenden Löhnen. - Deckungsbeitrag II (DB II)
Umsatz abzüglich Waren- und Personalkosten – je höher, desto besser. - Produktivität pro Stunde oder pro Mitarbeiter
zeigt, wie effizient das Team arbeitet.
Tipp: Setze DB II in Relation zur Gästeanzahl – das ergibt den DB II pro Gast und zeigt, wie rentabel dein Angebot wirklich ist.
Für die Hotellerie:
- RevPAR (Revenue per Available Room)
Misst den Umsatz pro verfügbarem Zimmer. - GOPPAR (Gross Operating Profit per Available Room)
Zeigt, was nach Abzug betrieblicher Kosten übrig bleibt – oft viel aussagekräftiger als der RevPAR. - TRevPAR (Total Revenue per Available Room)
Bezieht alle Einnahmen pro Zimmer mit ein (inkl. F&B, Spa etc.). - Betriebsbedingte Kosten pro vermietetem Zimmer
Nur in Kombination mit PMS-Daten wirklich aussagekräftig.
Häufige Fehler – und wie du sie vermeidest
Selbst gut laufende Betriebe machen beim Umgang mit Zahlen immer wieder ähnliche Fehler:
- Fokus nur auf Umsatz – statt auf Kostenstruktur und Profitabilität.
- Preisentscheidungen rein nach Wettbewerb – ohne die eigene Kostendeckung zu prüfen.
- Keine Differenzierung nach Bereichen – obwohl Gastro & Hotel unterschiedliche Anforderungen haben.
- Manuelles Reporting – zu zeitaufwändig, zu fehleranfällig.
- Kein Gesamtbild – weil relevante Daten getrennt in BWA, PMS und Excel schlummern.
Die Folge: Probleme werden zu spät erkannt – oder gar nicht.
Gerade kleinere und mittlere Betriebe verzichten oft auf durchdachtes Controlling, weil sie es für zu komplex halten. Dabei gibt es längst digitale Lösungen, die genau das vereinfachen.
Was ein gutes System leisten sollte:
- Automatisierte Berichte – damit du regelmäßig Auswertungen bekommst
- Verknüpfung verschiedener Datenquellen – z. B. BWA + PMS
- Bereichsauswertungen (Profitcenter) – z. B. Hotel, Gastro, Wellness
- Klare Visualisierung – Trends und Ausreißer auf einen Blick
ChefsCockpit ist zum Beispiel so ein System. Wenn du dir das Tool näher ansehen möchtest, dann schau mal hier
Dein Kennzahlen-Check– 5 konkrete To-dos
Damit du gut aufgestellt ins neue Jahr startest, solltest du jetzt folgende Fragen beantworten:
- Wie hat sich der Deckungsbeitrag II entwickelt – pro Tag / pro Gast?
- Wie hoch ist deine Personalkostenquote – und ist sie noch tragfähig?
- Welche Bereiche laufen wirtschaftlich gut – welche nicht?
- Gibt es Kostensteigerungen, die bisher unbemerkt blieben?
- Wie sieht deine Liquiditätssituation aus – z. B. Cashflow oder kurzfristige Verbindlichkeiten?